Mittwoch, 19. Januar 2011

Tunesiens eiserne Hand

Im bisherigen Urlaubsland Tunesien tut sich was. Wer hätte damit gerechnet, dass die Zivilbevölkerung aufbegehrt, gegen das über 23 Jahre geführte Regime unter der Vorherrschaft von Zine el-Abidine Ben Ali ?

Nach den gewaltsamen Protesten in Tunesien gegen die Herrschaft Zine el-Abdine Ben Ali, floh dieser am 14.01.2011 nach Saudi-Arabien. Interessanterweise verwehrte ihm Frankreich zuvor die Landung seiner Maschine.

Kein Rückhalt in der Bevölkerung

Nach nunmehr 23 Jahren ist es der Bevölkerung genug. Die Bürger wünschen sich eine Demokratie mit Grundrechten und ihre Freiheiten. Demonstriert wurde aber seit Dezember aufgrund der Hoffnungslosigkeit und Arbeitslosigkeit der Bevölkerung. Die Regierung versuchte durch diverse Methoden die Bevölkerung zu verängstigen. Pressezensur und Unterdrückung und staatliche Überwachung liegen ebenso an der Tagesordnung wie auch Repressalien gegenüber Oppositionelle. Gegen die Bevölkerung wurde hart durchgegriffen, Polizisten schossen auf Demonstranten. Verletzte und Tote waren die Folge.

Kein Rückhalt in der Armee

Auch der Rückhalt Ben Alis Armee ist ihm nicht mehr sicher. So entgegnete der Armeeführer General Rachid Ammar auf die Forderung mit Gewalt gegen die wütende Bevölkerung vorzugehen, dass die Armee nicht auf die Menschen schießen wird. Den öffentlich zugänglichen Informationen zufolge hat sich die tunesische Armee berits in der Vergangenheit aus den politischen Geschehnissen weitgehend zurückgehalten. Welche Rolle diese in der kommenden Regierung einnehmen wird, bleibt abzuwarten.

Sicher ist jedoch, dass nach Weißrussland nun auch Tunesien den Wunsch nach einer gelebten Demokratie hat. Wie es nun nach den Wahlen praktisch in Tunesien weitergeht, wird die Zeit zeigen.

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